Das Einstellen der Ventile am Motor M110 ist eigentlich keine große Sache. ich habe mir die Fühlerlehre besorgt, das Spezialwerkzeug kostete vor ein paar Jahren mal um die 20€. Also alles in allem hält sich der Kostenaufwand in Grenzen. Da die bisherigen Dichtungen schon etwas älter waren, habe ich den Dichtungssatz beim Freundlichen neu geholt, Kosten ca. 35 Euro (das gönne ich meinem Auto).
Nun generell habe ich mir sagen lassen, man kann mit dem Motor hohe Laufleistungen über der 400.000 Km Grenze erreichen, vorausgesetzt die Maschine bekommt seine Pflege (Ölwechsel, Ventile einstellen,etc.). 
Die Investition lohnt sich also. Ich denke das so mancher Schrauber wesentlich schneller ist beim Ventile einstellen als ich, aber ich habe mir dafür Zeit genommen (ca. 1,5 Std.) -> Frau aus'm Haus, Radio an, Radler auf, los geht's!
Als Werkzeug wird benötigt:

• Eine kleine Viertelzoll oder eine normale Halbzoll Knarre mit kurzer Verlängerung und 13er Nuss bzw. hoher 13er Nuss
• Knebel mit 24er Nuss zum drehen der Kurbelwelle
• Ein Spezialschlüssel Nr. 110 589 01 01 000 (SW 17 mm) zum Ventile einstellen
• Eine Fühlerlehre mit mindestens den Blättern 10 ,15,20 und 25
• Ein Schraubendreher zum lösen des Gasgestänges

Safety first! Zu Beginn ziehen wir noch den Stecker mit dem grünen Kabel aus dem Zündsteuergerät ab um später ein ungewolltes Anspringen des Motors zu verhindern. Dann wird das Luftfiltergehäuse inkl. Ansaugstutzen demontiert. Anschließend werden die Zündkerzenstecker abgezogen (eventuell mit Spezialzange) und mitsamt den Zündkabeln vorsichtig zur Seite gelegt. Dann das Gasgestänge über dem Ventildeckel auf der linken Seite mittels eines Schraubendrehers aushebeln. Nun kann begonnen werden die Schrauben und Muttern (VON AUSSEN NACH INNEN!) zu lösen (zum Aufbewaren eignet sich hervorragend eine magnetische Metallschale).

Den Deckel vorsichtig anheben (nicht "verkannten") und anschließend schnell umdrehen. Die außenliegende Dichtung sowie die 5 inneren Dichtungen entfernen. Die Auflageflächen der Dichtungen sind zu säubern. Nun ist eine Sichtprüfung am Deckel und speziell am und im Ventilkasten an allen sichtbaren drehenden Teilen vorzunehmen
(gibt es Kratzspuren, Riefen, Fremdkörper, etc?). Dann kann es losgehen mit dem Ventile einstellen.

Das Ventilspiel messen wir mittels der Fühlerlehre zwischen der Unterseite der jeweiligen Nocke und dem darunter befindlichen Schlepphebel. Wichtig ist dabei, dass die Nocke nach oben bzw. im max. 90 Gradwinkel vom Schlepphebel wegzeigt. Die Nocken auf der Fahrerseite sind für die Einlassventile die auf der Beifahrerseite für die Auslassventile zuständig. Der Abstand zwischen Schlepphebel und Nockenunterseite (Ventilspiel) soll bei den Einlassventilen 10 (kalter Motor) bzw. 15 (warmer Motor) betragen. Bei den Auslassventilen 20 (k) und 30(w). Die auf der Fühlerlehre befindlichen Werte geben 0,X mm an.
Die Fühlerlehre sollte stramm zwischen der Nocke und Schlepphebel durchgezogen werden können. Sollte dies nicht der Fall sein, kommen wir nun zu den Einstellmöglichkeit. Wird die Schraube (siehe linkes nachfolgendes Bild) nach links (Uhrzeigersinn) gedreht wird der Abstand zwischen Nocke und Hebel größer, nach rechts wird er kleiner.
Da die Schrauben selbstsichernd sind und somit ein größerer Kraftaufwand zur Verstellung nötig ist, wird uns schnell klar, warum der Schlüssel so lang ist. Den Schlüssel bitte auch immer vollflächig ansetzen, ein ruinierter Schraubenkopf kostet nicht nur Zeit! Nach dem Drehen (erst mal 1/8tel Umdrehung reicht) messen wir wieder, drehen messen usw. bis sich das Blatt der Fühlerlehre unter Widerstand durchziehen lässt. Wenn alles passt kontrollieren wir ob nicht im Eifer des Gefechtes die Haltefeder verrutscht ist. Anschließend drehen wir den Motor über die Kurbelwelle langsam weiter, bis die nächsten Ventile eingestellt werden können (am besten die bereits eingestellten Ventile markieren).